Am 2. Februar ist Maria Lichtmess. Der Tag, an dem alles, was an Weihnachtsschmuck noch herumsteht und hängt, weggeräumt wird und ein Lostag, der über das Kräftemessen zwischen Winter und Frühjahr entscheidet. Früher markierte Maria Lichtmess einen wichtigen Termin im bäuerlichen Wirtschaftsjahr.
Für mich gilt es seit jeher als ungeschriebenes Gesetz, dass die Weihnachtskrippen zu Maria Lichtmess in den Keller wandern und das Haus auch von allem anderen weihnachtlichen Krimskrams zu befreien ist. Woher diese Tradition kommt, der ich konsequent folge?
Maria Lichtmess ist der vierzigste Tag nach Weihnachten und galt in der katholischen Kirche als Ende der Weihnachtszeit. Vierzig Tage deshalb, weil Jesus nach jüdischer Sitte vierzig Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern in den Tempel gebracht werden musste. Mittlerweile endet die Weihnachtszeit nach katholischer Liturgie am ersten Sonntag nach Dreikönig. Der Brauch, Weihnachtliches bis Lichtmess stehen zu lassen, hat sich aber in vielen Familien erhalten.
Der Name „Maria Lichtmess“ ist übrigens der weit verbreitete, volkstümliche und nicht der religiöse. Er stammt von einem heidnischen, ins Christentum übernommenen Brauch, an diesem Tag Kerzen zu weihen und Lichterprozessionen durchzuführen.
Anfang Februar ein Fest des Lichts zu begehen, mag nicht verwundern. Die Tage werden länger und heller, die Sehnsucht nach dem Frühling drängender. Da passt es gut, Maria Lichtmess als wichtigen Lostag für das Wetter der nächsten Wochen herzunehmen.
Wenn´s zu Lichtmess stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.
Ist es aber hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Alljährlich fiebere ich dem Wetterbericht des 2. Februars entgegen. Hell und rein? Oh je, bei aller Liebe zum Wintersport. Meine Lust auf milde Frühlingstage fordert ein veritables Sauwetter und baut bei solchem auf die Hoffnung, dass an der Bauernregel doch ein Funken Wahrheit dran sein könnte. Denn Meteorologen scheinen von ihr nicht restlos überzeugt zu sein. Und überhaupt. Wann endet ein Winter, der nie ein richtiger war? Klimawandel und Wetterkapriolen werden unsere Bauernregeln über kurz oder lang ad absurdum führen.
Was ich außerdem bei meinen Recherchen zu Maria Lichtmess erfahre, führt in die Vergangenheit der bäuerlichen Arbeit. Früher markierte Maria Lichtmess Beginn und Ende des bäuerlichen Wirtschaftsjahres. Die Dienstboten erhielten ihren Jahreslohn, konnten den Dienstherrn wechseln und bekamen ein paar Tage frei.